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Phobie vom Feinsten

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10 Beiträge - 1709 Aufrufe
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Heulsuse  fragt am 22.08.2018
Hallo zusammen,
ich bin 48 Jahre alt und Mutter von 4 Kindern.
Mein jüngstes ist 2 Jahre alt.
Ich lebe am Niederrhein.
Ich leide seit unzähligen Jahren an einer echt heftigen Zahnarztphobie.
Ich oute mich heute zum ersten Mal richtig.

Angefangen hat alles, als ich etwa 9 Jahre alt war und ich Angst vor dieser riesigen Spritze hatte, als mir ein Milchzahn gezogen werden musste, weil der bleibende Zahn davor rauswuchs.
Ich bekam damals eine schallende Ohrfeigen vom Arzt.
Später bekam ich eine feste Zahnspange und einen außen sitzenden Bogen. Jeder Besuch beim Kieferorthopäden war da schon eine Qual. Aber ich wollte die Breakets loswerden.
Als sie dann endlich entfernt wurden, hat man mir an fast allen Zähnen Zahnschmelz weggebrochen und mir eine sehr weiche Zahnkonsistens bestätigt.
Ich weiß nicht, wie lange ich danach nicht mehr beim Arzt war.

Vor etwa 8 Jahren wollte ich endlich alles richten lassen. Ich hatte eine gute Ärztin in Düsseldorf gefunden, mit deren Hilfe ich bei der AOK Zahnklinik unter Vollnarkose fast alle Zähne gezogen bekommen habe.
In der Klinik habe ich mich absolut nicht wohl gefühlt!
Jeder schien übertrieben künstlich nett zu sein. Diese ganzen sauberen Gebisse, die einen ständig anlächelten...
Ich bekam mein Provisorium und ging.
Und damit auch nur im Notfall wieder zum Arzt.
Wobei ein Notfall bei mir grundsätzlich eine Wurzelentzündung nach 14 Tagen darstellt.
Ich habe keine Lust mehr meine restlichen Zähne zu pflegen, ich ignoriere mein Gebiss und habe mir Lachen abgewöhnt.
Ich esse nur noch ungesund und nicht mehr das, was mir eigentlich schmeckt.
Ich betäube Schmerz mit Alkohol, bis dieser nicht mehr wirkt.
Mein Provisorium ist schon lange kaputt, aber es überbrückt wenigstens die Schneidezähne.
Zur Zeit sitze ich wieder mit einer Wurzelentzündung Zuhause und alle meine Geheimtippshelfen nicht mehr.
Ich muss zum Arzt und kann einfach nicht mal anrufen...

Und ja... Alle meine Kinder haben tolle Zähne! Niemand hat Angst.
Mein Ältester wollte sogar selbst Zahnarzt werden, wenn er nicht am NC vorbeigeschreddert wäre.
Ich breche allein schon beim Gedanken an ein Telefonat mit dem ZA in Tränen aus...
Ich weiß nicht mehr weiter....

Ich weiß, ich brauche dringend Hilfe.
Meine Ehe leidet darunter, mein Selbstwertgefühl, einfach alles.
Ich kann es aber nicht abschalten.

Hat jemand eine Idee?
Danke .
Auch Danke, einfach nur für's Lesen.

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Huhr4  sagt am 23.08.2018
Du musst es unbedingt hinbekommen, kariesfrei zu bleiben, sonst wird alles noch viel schlimmer, und zwar in Null komma nichts. Zweimal am Tag Zähneputzen ist absolute Pflicht, das kriegt heutzutage eigentlich jeder hin.

Prinzipiell ist nichts dagegen einzuwenden, wenn du nur im Notfall zum Zahnarzt gehst, solange du dein Gebiss kariesfrei halten kannst.

Geh doch nochmal in die AOK Zahnklinik und lass Dich beraten. Vielleicht kannst du jemanden mitnehmen, der Dich unterstützt? Oder wenigstens den Termin für Dich vereinbart? Dort schien es ja ganz gut zu laufen. Die haben bestimmt viele Angstpatienten, kennen deren Kampf mit der Angst und versuchen eben, diese mit Freundlichkeit zu nehmen.

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Shanau  sagt am 06.09.2018
Ich kann vielleicht eine hilfreichere Antwort geben als "da mußte nun eben durch". Meine Zahnarztphobie (eher generell Ärzte jeglicher Art) ist, behaupte ich mal, nicht zu toppen. Ich werde bei Ärzten bewußtlos und galt bisher als unbehandelbar. Meine Zähne sind zum Glück gut, es gab aber leider einen mit einem dicken Loch. Ich solle eine Wurzelbehandlung in Vollnarkose machen und zwar stationär, lautete die generelle Empfehlung. Das wäre der Horror für mich gewesen, da ich Panik vor Kanülen und Behandlungen jeglicher Art habe. Ich wollte schon aus dem Fenster springen.
Um es kurz zu machen: der Zahn ist heil, ohne Schmerz und keine Wurzelbehandlung war nötig.
Ich habe letztlich einen Zahnarzt in der Schweiz gefunden und bin 450 km nach Wetzikon gefahren (google mal nach "Reizarmes Bohren" und dem Ort). Er bohrt LANGSAM und daher ohne Wasserkühlung, also trocken. Damit kann er die unterschiedlichen Kariesschichten erkennen und hört sofort auf wenn hartes gesundes Material kommt. Durch das langsame Bohren erhitzt sich nichts, der Bohrer ist superleise und man spürt absolut nichts. Gegen Ende kann ein leichter "Schmerz" kommen, wenn das Gesunde erreicht wird, in der Stärke etwa vergleichbar mit einem leichten Kneifen in die Haut, also eher kein richtiger Schmerz. Dann weiß man dass man hier nicht weiterbohren muß. Die Füllung war zwar teuer, habe 300 Euro bezahlt (Composite), aber wert war es mir viel viel mehr. Wenn man so extrem leidet an kaputtem Zahn und Panik, zahlt man glaub ich auch das Zehnfache wenns dann nur endlich gut ist. Übertrieben gesagt :) Ich habe tatsächlich gesagt dass mir die Behandlung SPASS macht (5 sek Bohren, Pause, 5 sek Bohren, Pause, habe ich so bestimmt). Also wenn ICH das schaffe...

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pussy1203  sagt am 22.09.2019
Hallo Heulsuse,
gerade der erste Abschnitt Deiner Leidensgeschichte kommt mir sehr bekannt vor. Auch bei mir war und ist der Zahnschmelz zu weich. Leider hat das erst ein Zahnarzt festgestellt als ich bereits über 30 J. war. Zu dieser Zeit waren meine Zähne schon geschädigt, besonders oben am Zahnfleisch.
Bisher hieß es bei den Zahnärzten immer: Besser Putzen! gerade am Zahnfleischrand! Dass ich durch das "bessere Putzen" mehr weggeputzt habe, als gut ist hat keinen dieser Zahnärzte interessiert.
Ich konnte mir als Kind leider nicht aussuchen zu welchem Zahnarzt ich gehe. Es war DDR, ich war "in staatlicher Obhut" (Heimkind) und somit dem Zahnarzt ausgeliefert zu dem das ganze Kinderheim ging.
Das war wohl der Grundstein für meinen Leeidensweg.
Vor ein paar Jahren, ich hatte keinen Zahnarzt mehr zu dem ich Vertrauen hatte, habe ich mir sogar ein paar Zähne lockergeputzt. Meist wenn der Zahn daneben bereits fehlte.
An einer Knackwurst übersah ich einmal eine Metallöse, mit der die Würste verschlossen werden. Hab genau die Lücke zwischen 2 Zähnen getroffen. Ergebnis: 1 Zahn abgebrochen, 1 Zahn locker (fiel 2 Wochen später aus). Da ging Zähne putzen für Tage gar nicht. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich weniger Schmerzen hatte.
Derzeit muss ich gaaaanz vorsichtig putzen, da einige Zähne locker sind und ich diese eigentlich noch bis zum Termin in Ungarn behalten möchte. Sieht zwar wirklich nicht toll aus, aber ganz ohne möchte ich auch nicht.
Es ist mir nur unbegreiflich, dass kaum ein Zahnmediziner offen zugibt, dass viele UNSERER (das gilt für alle hier Hilfesuchenden) Probleme nicht nur von uns verursacht wurden, sondern eben auch medizinische Gründe eine Rolle spielen.
Gerade aber darauf beruht das Festzuschusssystem der Krankenkassen. "Das hat jeder Patient selbst in der Hand. Man kann seine Zähne richtig pflegen und regelmässig zum Zahnarzt gehen"!
Kein Wort darüber, dass auch Zahnprobleme vererbbar sind! Im Gegenteil!!! Es wird bestritten!!! Zahnärzte leben ja damit ganz passabel, scheiss auf die Anderen!!
Nur konnte mir bisher noch keiner dieser "Halbgötter" erklären, wie es sein kann, dass einer meiner Arbeitskollegen damals mit 60 Jahren noch nie ein Loch in einem Zahn hatte - und jetzt kommts, festhalten! - noch nie in seinem Leben Zähne geputzt hat!!!! Wobei ich mit Anfang 20 eben genau die andere Seite der Medaille kennen lernen durfte.
Ich wünsche ALLEN Leidensgenossen hier die Kraft und Ausdauer ihre Behandlungen durchzustehen. Und vor Allem einen Zahnarzt, der Eure Probleme versteht und ernst nimmt, der sich notfalls mit der Krankenkasse anlegt um Euch die Behandlung zukommen zu lassen, die für Euch am "angenehmsten" ist.

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Carlo  sagt am 13.02.2020
Allso ich leide wie du. Suche immer noch Hilfe. Die bekommt man nicht. Viele verwechseln eine zahnartzphobie mit Angst. Das ist ein grosser Unterschied.

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pussy1203  sagt am 18.05.2020
Hallo Carlo,
lies mal meinen anderen Beitrag. Eine Phobie kannst du dir nur vom Psychologen / Psychiater attestieren lassen. Hab das durch.
Ich finde es allerdings mehr als erschreckend, dass man nicht bzw. kaum einen Zahnarzt findet, der einem das so deutlich sagt. Nicht mal von der AOK bekommt man da Hilfe. Mir wurde gesagt "Der Zahnarzt entscheidet über die Notwendigkeit einer Vollnarkose".
Eigenartig ist nur, dass es mir damals verweigert wurde und auch mein damaliger Zahnarzt abgewimmelt wurde.
Heisst also für Dich: schnellstmöglich einen Termin beim Psychologen / Psychiater machen und Attest besorgen. Bei uns gibt es Wartezeiten um die 6 Monate!

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engelsgeduld  sagt am 30.05.2020
Hallo ihr lieben zusammen, da ich nach einem Forum suchte, mit der Thematik Zahnersatz und die Erfahrungen, die jeder für sich gemacht hat, bin ich auf euch gestoßen. Ich kann hier alles absolut nachvollziehen, Ängste, Phobien usw. Da ich in der ähnlichen Situation war und das ist der Grund, weshalb ich schreibe. Mein Ziel ist es Menschen zu unterstützen, die einen langen Leidensweg hinter sich haben und dies sich auf die Lebensqualität wiederspiegelt. Ich selber hatte am 27.05.2020 meine OP und das ohne Vollnarkose. All das wäre nicht so mit Leichtigkeit verlaufen, hätte ich nicht vorher meine Ängste und Phobien angeschaut und deren Ursache gefunden. Die Ursachen liegen manchmal ganz wo anders, als unser Verstand uns vorspielt. Es ist ein Prozess der Erkenntnisse und liegt manchmal sehr tief. Doch mit guter Unterstützung kann dieser Prozess in wenigen Sitzungen aufgedeckt werden und der Nebeneffekt ist, es wird sich noch andere Lebensthemen, dabei ins positive verwandeln. Auch wenn ich selbst in der Lage bin solche Prozesse in Gang zu setzen, hab ich mich auch dabei Unterstützung bei einem befreundeden Coach gehollt, da ich in diesem Prozess mir gegenüber nich ganz neutral sein konnte und genau,dass zeichnet einen guten Coach aus. Heute sage ich danke und würde es immer wieder tun, es ist nur eine kleiner Moment in unserem Leben und schenkt soviel neue Lebensqualität. Es ist kein Hexenwerk, kein Wunder, für das es oft verkauft wird, es ist die Heilung alter Wunden, die entstanden sind, die wir für wahr halten, da wir es nicht anders gelernt und erfahren haben und genau da gehts zum Selbstheilungsprozess. Diesen kann nur jeder selbst durchleben, ein Choach ist dafür da, die Impulse zu setzen. Bsp. Ein Autofahrer hält an und fragt mich nach den Weg, da sein Navi ausgestiegen ist. Ich werde ihn den einfachsten Weg erklären, das er sein Ziel finden kann. Was ich nicht machen brauch, ihm das Auto fahren lernen, dass kann er schon selbst. Falls noch Fragen sind, schreibt mich einfach an. Mit sonnigen Grüßen Marie-Luise

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pussy1203  sagt am 16.06.2020
Hallo Marie-Luise!
Ich finde es schon recht bemerkenswert, dass es solche "Wunderheiler" gibt, die innerhalb weniger Sitzungen Phobieen "heilen" können, obwohl Psychologen mit jahrzehntelanger Berufserfahrung dafür 9 bis 12 Monate! veranschlagen.
Oft entstehen gerade Zahnarztphobieen bereits in der Kindheit.
Auch ich habe als Kind schon nach Zahnarztbesuchen in Busse gekotzt.
Dass ich auch unter einer Spritzenangst leide, konnte und wollte ich erst nicht glauben. Ich kann zusehen wie die Spritze aufgezogen wird, hab auch schon zugesehen als ich Spritzen verabreicht (Impfung in Oberschenkel und Oberarm) bekam, nur bin ich danach eben umgekippt. Ja, es geht echt so weit, dass es vor Augen komplett schwarz wird! Damit lebe ich nun seit über 50 Jahren. Für irgendwelche Experimente bin ich nun wirklich zu alt.

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engelsgeduld  sagt am 18.06.2020
Hallo, danke für deine Nachricht. Das kann ich gut nachvollziehen, was du schreibst. Ist nicht das ganze Leben ein Wunder? Es ehrt mich das du mich als Wunderheiler bezeichnest. Was mich verwundert ist, das du dich mit über 50 aufgibst. Bin schon über 60 und schätze auch Psychologen. Doch schaue ich auch über den Tellerrand mit meinen 10 Jahren Ausbildung und Selbsterfahrungen. Natürlich ist es die Voraussetzung, das Einlassen, auf sich und das hinschauen. Das liegt bei jedem selbst, wie er sein Leben gestalten möchte. Ja...Kindheit ist oft der Auslöser, die Epigenetik, Geburtsthematik uvm. kann die Ursache sein. Es liegt immer an uns selbst, ob wir uns dafür entscheiden unsere alten Programme immer wieder aktivieren oder sie löschen und neu programmieren. Das ist kein Hexenwerk das ist Leben ohne Angst. Ich wünsche dir eine schöne Zeit und danke das du meinen Beitrag gelesen hast. LG Marie Luise

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Ralle  sagt am 24.06.2020
Ja das hatte ich auch aber ich habe es wirklich nach intensiver suche endlich überwinden können [Link anzeigen] schaut euch diesen Beitrag an, vielleicht hilf es euch genauso wie es mir geholfen hat, es lohnt sich

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