Der Kieferorthopäde ist ein Zahnarzt, der eine mehrjährige, spezielle Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Die Kieferorthopädie ist ein Teilgebiet der Zahnmedizin und beschäftigt sich mit der Diagnose und Prophylaxe, der Behandlung, der Therapie und der Korrektur von Zahnfehlstellungen und Kieferfehlstellungen. Ein Kieferorthopäde nimmt sinnvolle, kieferorthopädische Behandlungen und Kieferregulierungen vor, die dem Patienten zu mehr Lebensqualität verhelfen. Dabei werden nicht nur gesundheitliche, sondern auch ästhetische Aspekte berücksichtigt.
Um als Kieferorthopäde tätig werden zu können, ist zunächst ein Zahnarztstudium (10 Semester plus 6 Monate) erforderlich. Hier wird fundiertes Wissen über die Zahnprophylaxe, über Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten bis hin zur Durchführung operativer Eingriffe, vermittelt. Auch der Umgang mit kieferorthopädischen Geräten, so wie die Herstellung von Zahnersatz, gehört zum Studium.
Entscheidet sich der Zahnarzt nach seinem Studium für die Weiterbildung zum Kieferorthopäden, muss er zunächst mindestens ein allgemeinzahnärztliches Jahr absolvieren. Anschließend kann er mit der 3jährigen Spezialausbildung auf dem Gebiet der Kieferorthopädie beginnen. Ausgebildet wird in einer kieferorthopädischen Fachpraxis und auch in kieferorthopädischen Universitätskliniken.
Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers können zu Kau- oder Abbeißproblemen führen. Auch Sprechstörungen werden durch Zahnfehlstellungen hervorgerufen. Der Kieferorthopäde behandelt Kieferanomalien, die z.B. Auswirkungen auf den Mundschluss, die Sprache, die Atmung und auch die Ästhetik des Gesichtes haben können. Durch Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers kann es zu Zahnfleischverletzungen kommen und durch die Fehlbelastung ist ein erhöhtes Kariesrisiko gegeben.
Der Kieferorthopäde greift ein, bevor es zu Veränderungen im Kieferknochen kommt und sich gesunde Zähne zu schnell abnutzen. Fehlstellungen sind oft Auslöser für Kopfschmerzen und schmerzhafte Verspannungen im Nacken- und Halsbereich.
Von großer Wichtigkeit ist die frühzeitige Beobachtung des kindlichen Gebisses, denn gerade in der Wachstumsphase sind Zähne und Kiefer gut beeinflussbar. Kiefer- und Zahnfehlstellungen können sich negativ auf die Körperhaltung auswirken, können Verspannungen und Kopfschmerzen hervorrufen und bedeuten meistens eine Einschränkung der Lebensqualität. Da kieferorthopädische Korrekturen u. U. mehrere Jahre dauern können, sind eine früh beginnende Prophylaxe, die Früherkennung eventueller Fehlstellungen und eine regelmäßige Vorsorge außerordentlich wichtig.
Letzte Aktualisierung am 30.09.2024.