Was ist ein Speicheltest / Bakterientest und wann wird er in der Zahnmedizin angewendet?
In der Zahnmedizin werden häufig Speicheltests durchgeführt, um Rückschlüsse auf die Zahngesundheit ziehen zu können. Ein Speicheltest wird oft aufgrund einer Säurepufferfunktion im Mund durchgeführt. Auch Bakterientests werden oft vorgenommen, um die Anzahl der kariesverursachenden Keime (Mutans-Streptokokken und Laktobazillen) zu bestimmen. Mit Hilfe dieser Tests kann so das Kariesrisiko individuell ermittelt werden und der Zahnarzt kann geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Zähne gesund zu erhalten.
Die Feststellung des Kariesrisikos wird als Messung der Pufferfunktion in der der Speichelflüssigkeit bezeichnet. Puffer bedeutet in dem Fall, dass der Speichel in gewisser Weise Säure neutralisiert. Diese Säure, in der Regel verursacht durch Lebensmittel, führt auf Dauer zu Zahnschäden durch
Karies.
Wie wird der Speicheltest durchgeführt?
Die Durchführung von Speicheltests ist relativ einfach und erfolgt in kurzer Zeit. Der Patient kaut für etwa zwei bis fünf Minuten auf einem Stück Wachs (Paraffin). Dadurch wird die Produktion von Speichel angeregt und die Bakterien werden so aus dem
Zahnbelag in den Speichel gespült. Man kann anstelle des Paraffins auch einen Kaugummi verwenden. In einem Plastikbecher wird der Speichel gesammelt und anschließend beidseitig auf einen Teststreifen mit speziellem Nährboden aufgetragen. In einem dafür vorgesehenen Kulturgefäß wird der Speichel dann in zwei bis vier Tagen bei etwa 37° C bebrütet. Nach dieser Zeit vergleicht man die Probe anhand einer Skala auf die Anzahl der Bakterien. Die Grenzwerte für Mutans-Streptokokken liegen bei etwa eine Million Bakterien pro Milliliter und für Laktobazillen bei etwa 100.000 Bakterien pro Milliliter Speichel.
Wann ist es sinnvoll, einen Speicheltest durchzuführen?
Der Speicheltest ist sinnvoll, wenn es darum geht, größeren Schäden an Zähnen vorzubeugen. Hierbei geht es vor allem darum, die Entstehung von Karies zu reduzieren. Je nach Auswertung des Speicheltests wird dann ein, auf den Patienten individuell zugeschnittenes, Vorsorgeprogramm entwickelt, um alle Zahnschäden und Risiken auszuschließen. Auch vor oder zu Beginn einer Schwangerschaft wird geraten, einen Speicheltest durchführen zu lassen, um die Ansteckungsgefahr für das Kind so gering wie möglich zu halten.
Fazit
Auch wenn die Kosten in Höhe von etwa 60 EUR bis 70 EUR nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden, sondern als Privatleistung abgerechnet werden, ist ein solcher Test vor allem für alle vorbelasteten Patienten ratsam. Auf für Patienten, die nicht vorbelastet sind, kann ein Speicheltest sinnvoll sein.