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Zahnfleischschwund nach Implantaten

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5 Beiträge - 5403 Aufrufe
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7-string  fragt am 10.07.2018
Hallo,
mir wurden die 2 vorderen Schneidezähne im Unterkiefer wegen einer langjährigen Entzündung und Zyste an der Wurzel gezogen und nun wurden vor einigen Wochen dort zwei Implantate eingesetzt. Bislang sind noch keine Kronen drauf, nur eben die Implantate. Vor ca 2 Wochen wurden die Fäden am Zahnfleisch gezogen und nun ist mir auf einmal aufgefallen, dass das Zahnfleisch an den beiden Schneidezähnen unmittelbar neben den fehlenden Schneidezähnen (wo nun die Implantate sind) stark zurückgegangen ist seitdem die Fäden gezogen wurden, der Anblick hat mich regelrecht erschrocken, das Zahnfleisch an diesen Zähne ist sicherlich ca 3-5 mm zurückgegangen.
Meine Fragen: ist das normal? und lässt sich das wieder reparieren? bzw. lässt sich das zurückgegangene Zahnfleisch wieder zurückbekommen (evtl. durch Zahnfleischtransplantation)? Mir macht zum einen die Ästhetik Sorgen, die freilegenden Zahnhälse und länger wirkenden Zähne sehen für mich erschreckend aus, ferner mache ich mir auch Sorgen um einen Stabilitätsverlust dieser Zähne, da das Zahnfleisch ja auch für einen festen Halt der Zähne sorgt.

Meine 2. Frage betrifft den Kieferknochenstand: durch eine Knochenatrofie ist der Kieferknochen bei der Stelle der gezogenen Zähne trotz Knochenaufbau deutlich abgesunken. Lässt sich das im Nachhinein durch weiteren Knochenaufbau korrigieren (auch nach einsetzten der Implantate)? Oder ist hier das Anbringen von Kronen mit künstlichem Zahnfleisch unumgänglich? Was mir hier vor allem Sorgen macht ist wiederum die Ästhetik bei der Verwendung von Kronen mit künstlichem Zahnfleisch. Lässt sich so etwas realisieren ohne dass es deutlich und sichtbar ist dass künstliches Zahnfleisch unter den beiden vorderen Schneidezähnen liegt? Was wäre hier die ästhetisch schönste/beste Lösung?

Vielen Dank!

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LOLIPOP  sagt am 06.09.2018
Hallo

Das wichtigste vorab. Ich bin kein Zahnmediziner, mache aber seit geraumer Zeit die Patientenbetreuung für einige namhafte und äusserst erfolgreiche Implantologen. Daher verfüge ich über weitreichende Einblicke sehr vieler Patienten/innen und deren gemachten Erfahrungen mit Implantaten. Meine Zeilen sind also Beobachtungen, was sich nach der Implantation so ergeben hat.

Zur ersten Frage:
In nahezu allen Fällen ist nach einer Implantatbehandlung mit einem Knochenrückgang zu rechnen. Wie weit sich dieser Knochenabbau ausbildet, also wann er gestoppt wird, ist im Vorfeld niemals genau auszumachen. Das hängt vor allem auch mit der Bauart des Implantats zusammen, und wie tief (1. oder 2. corticalis usw.) das Implantat gesetzt wurde. Hat sich z.B. eine Entzündung eingestellt, z.B. in Folge gesetzter Implantate mit rauen Oberflächen usw., wird der Knochenabbau in der Regel immer weiter fortschreiten. Es ist also nicht so, dass sich das Zahnfleisch zurück bildet, sondern es ist der Knochen. Das Zahnfleisch "folgt" lediglich dem Knochen / schmiegt sich am Knochen an. In Ihrem Fall würde ein aktuelles Rundumröntgenbild Klarheit schaffen, vor allem dann, wenn sowohl vor- wie auch nach der Operation Röntgenbilder vorhanden sind. Diese 3 Röntgenbilder liessen sich mit dem aktuellen Röntgenbild vergleichen. Ist keine Entzündung auszumachen, dürfte sich der Knochenabbau in der Regel nach 6-12 Monaten einstellen. Ein Knochenrückgang ist also eine ganz normale "Nebenerscheinung". Reparieren lässt sich dies, indem einfach ein neuer Abdruck gemacht wird, und die Prothetik der neuen Mundsituation angepasst wird. Eine gute, prothetische Arbeit erkennt man daran, dass auch das Zahnfleisch (vor allem im vorderen, sichtbaren Mundbereich) nachmodelliert wird.

Zur zweiten Frage:
Hierbei verweise ich vor allem auf die Erklärungen der ersten Frage hinsichtlich des Knochenabbaus, und will Ihnen den Unterschied klassischer Methoden (also mit Knochenaufbau) und der strategischen, 1-phasigen Sofortimplantologie erklären.

Die Behandlung mittels Knochenaufbau scheint ja die zur Zeit bei Ihnen zu behandelte Methode zu sein. Vorweg möchte ich erwähnen, dass bei nahezu allen Patienten/innen die ich in den Jahren kennenlernte, und die sich einem schmerzhaften, zeit- und kostenintensiven Knochenaufbau unterzogen, nicht nachhaltig war. Der teuer "erworbene" Knochenaufbau hat sich nach rund 7 Jahren wieder völlig "abgebaut". Der Grund dürfte ebenfalls in den verwendeten Implantaten mit rauen Oberflächen liegen. Solche Implantate scheinen richtige "Bakterienfänger" zu sein. Bemerkbar macht sich dies, dass Entzündungsherde auszumachen sind, die in der Folge vom Zahnmediziner in regelmässigen Abständen herausgespült werden. Nur ist dies eben nicht nachhaltig. Am Schluss der "Odyssée" war das Fazit Knochen weg, Implantat weg, Geld erst recht weg. Ein Knochenaufbau lässt sich beliebig oft wiederholen, er dürfte nie nachhaltig sein. Ich möchte explizit darauf hinweisen, dass dies lediglich auf meinen gemachten Beobachtungen beruht, und dieser Umstand nicht "sakro sankt" sein muss. Es kann also gut sein, dass sich bei Ihnen der Knochenaufbau als nachhaltig erweist. Allein mir fehlt der Glaube, da ich ausnahmslos nur schlechte Erfahrungen beobachtet habe.

Das bringt mich zur weltweit modernsten, nachhaltigsten und günstigsten Methode, die 1-phasige strategischen Sofortimplantologie. Sie lässt sich kurz zusammenfassen.

- Behandlung in nur 3-5 Tagen, inklusive aller Laborarbeiten, wie z.B. feste Brücke usw.
- Sofort belastbar
- ohne Knochenaufbau, also auch bei sehr stark ausgeprägter Atrophie, bei der alle anderen (klassischen) versagen
- zu einem Bruchteil der sonst üblichen Kosten

Eine Behandlung (nachstehend ein Beispiel einer Komplettsanierung von Ober- und Unterkiefer) läuft wie folgt ab:

1. Tag
Extraktion der noch vorhandenen Zähne, unmittelbares Einsetzen der Implantate und Abdruck der beiden Kiefer. Dieser Abdruck geht umgehend ins Labor. Innerhalb der nächsten 6 Stunden erfolgt dann eine erste Anprobe.

2. Tag
Die Metallbrücke wird angepasst

3. Tag
Eine erste Anprobe der festsitzenden Brücke (jetzt bereits mit Zähnen) wird angepasst

4. - 5. Tag
Zementierung der Brücke (mit Zähnen und modelliertem Zahnfleisch) und einige Einschleifarbeiten

Der Patient / die Patientin verlässt die Praxis spätestens am 5. Tag mit festsitzenden Zähnen. Eine erste Kontrolluntersuchung erfolgt nach rund 6 Monaten (dabei wird wieder nachgeschliffen), sowie zwei weitere Nachkontrollen innerhalb der nächsten 2-3 Jahre.

Wichtig!
Auch bei dieser Behandlungsmethode wird sich der Kieferknochen, je nach Patient/inn und Situation, unterschiedlich stark zurückbilden. Wird der sich bildende Spalt infolge Knochenabbaus zu gross, bez. leidet die Ästhetik all zu sehr, muss die Brücke durch eine Neue, der sich nun bietenden Mundsituation ersetzt werden. Es gibt aber auch hierfür eine - für mich sehr empfehlenswerte - Alternative. Der Zahnmediziner zementiert zunächst nur ein optisch einwandfreies, aus einer Metall-Composite Legierung gefertigtes Provisorium, welches nach rund 6 Monaten (also wenn die Rückbildung des Kieferknochens zum Stillstand kommt) durch die endgültige Brücke ausgetauscht wird. Hierbei sind die Kosten etwas höher, und es können auch die modernen und optisch atemberaubend schönen Zirkonbrücken einzementiert werden. Das Resultat wird Sie völlig überraschen. Die Natürlichkeit ist mit nichts zu vergleichen, was sonst auf dem Markt ist. Niemand wird auch nur ansatzweise vermuten, dass Sie eine festsitzende Brücke haben.

Falls Sie weitere Fragen haben, ich verfüge über ein Netzwerk an Implantologen, welche diese Methode beherrschen und bin immer für Sie erreichbar.

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Portrait Dr. Marcus Parschau, Zahnarzt Buchholz - Dr. Parschau & Kollegen, Buchholz, Zahnarzt
Dr. Parschau  sagt am 06.09.2018
Hallo Lollipop, funktioniert Ihr Verfahren bei allen Patienten so?

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LOLIPOP  sagt am 06.09.2018
Ja, ausnahmslos bei allen Patienten. Diese Methode hat in den letzten Jahren die Zahnmedizin, vor allem aber die Zahnimplantologie völlig revolutioniert. In der Tat ist es auch so, dass sämtliche, traditionellen Methoden, namentlich diejenigen, welche bei starkem Knochenverlust immer nach einem Knochenaufbau im Vorfeld verlangen. (Wo sollen denn sonst die Implantate hineingesetzt werden.....) Aber auch die moderneren Methoden, wie z.B. "allOn4" (und vergleichbare) von Nobel Biocare, versagen vollständig, wenn nicht ausreichend Kieferknochen vorhanden ist. Auch da droht ausnahmslos immer ein schmerzhafter, zeit- und kostenintensiver Knochenaufbau, der - wie bereits erwähnt - in aller Regel kaum nachhaltig ist.

Darüber hinaus kann diese Methode auch bei Zuckerkraken eingesetzt werden. Auch da versagen in aller Regel traditionelle Methoden. Ich habe beobachtet, dass dieses Verfahren gar bei Osteoporose-Patienten erfolgreich eingesetzt wurde. Auch hier versagen offensichtlich die üblichen Behandlungsverfahren.

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Portrait Dr. Marcus Parschau, Zahnarzt Buchholz - Dr. Parschau & Kollegen, Buchholz, Zahnarzt
Dr. Parschau  sagt am 06.09.2018
Wow! Von dieser Revolution habe ich noch gar nichts mitbekommen! Implantate, die bei einem zuckerkranken Osteoporotiker in entzündete Knochenfächer inseriert werden und dennoch immer sofort belastet werden können, wären ja ein Traum! Wie stelle ich das an?

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