Eine Anti-Schnarch-schiene (Schnarchschiene) ist eine Schiene aus Kunststoff. Sie wird sowohl auf den Zähnen des Unterkiefers als auch auf den Zähnen des Oberkiefers befestigt, um die beiden Kiefer in einer bestimmten Position zu halten. In dieser Position liegen die Zähne des Oberkiefers und die des Unterkiefers genau voreinander ohne sich zu berühren.Schnarchen hat unterschiedliche Ursachen. Es kann eine Behinderung der Nasenatmung vorliegen wie z. B. beim Schnupfen. Kleine Kinder schnarchen gehäuft, wenn bei ihnen Polypen die Atmungswege verlegen.
Die häufigste Ursache des Schnarchens beim Erwachsenen ist ein Zurückgleiten des Unterkiefers. Das passiert besonders dann, wenn sehr tief und entspannt geschlafen wird. Alkohol wirkt hier verstärkend. Wenn der Unterkiefer zurückgleitet, fällt auch die Zunge zurück. Der Mund wird geöffnet, die Zunge und das Gaumenzäpfchen (Uvula) schwingen im Luftstrom.
Durch das Schnarchen wird der Körper nachts mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Der Schlaf ist weniger erholsam. Abgeschlagenheit, vermehrte Müdigkeit und Konzentrationsschwäche sind mögliche Folgen. Beim Schnarchen wird durch den Mund geatmet. Bei der normalen Atmung durch die Nase wird die Luft durch das Blut, das durch die Venen der Nase fließt (Venenplexus) angewärmt. Bei der Mundatmung, wie sie beim Schnarchen auftritt, fehlt diese Erwärmung. Ausgetrocknete Schleimhäute zusammen mit dem unnatürlich kalten Luftstrom führen vermehrt zu Infektionen des Rachens und des Halses. Mandelentzündungen und Halsentzündungen treten bei Schnarchern gehäuft auf.
Leidet man unter einem wenig erholsamen Schlaf, sollte man daran denken, dass Schnarchen die Ursache sein könnte. Am einfachsten ist es, wenn sich der Bettnachbar über die Ruhestörung beschwert. Hier ist klar, dass geschnarcht wird. Ist diese Möglichkeit nicht gegeben, wird es schwieriger. Ein Aufnahmegerät neben dem Bett kann den Bettnachbar ersetzten. Für hartnäckigere Fälle gibt es die Möglichkeit, in einem Schlaflabor den eigenen Schlaf professionell untersuchen zu lassen. In einem Schlaflabor wird der Schlaf mit einer Videokamera überwacht, gleichzeitig werden Gehirnströme abgeleitet.
Der Vorteil hierbei ist, dass auch andere Störungen des Schlafes erkannt werden.
Als aller erstes sollten Ursachen des Schnarchens bekämpft werden. Ein hartnäckiger Schnupfen sollte therapiert werden. Bei Kindern können Polypen durch eine kleine Operation entfernt werden. Es sollten auch bestimmte Regeln zum Schlafen eingehalten werden. Kein Alkohol drei Stunden vor der Nachtruhe. Dieser wirkt zwar entspannend und zu Beginn Schlaf fördernd, verstärkt aber während der Nacht das Schnarchen.
Der Oberkörper sollte nicht zu erhöht liegen. Keinesfalls darf der Kopf gegenüber der Brust abknicken. Das Schlafzimmer sollte gut gelüftet sein. Die beste Temperatur für einen gesunden Nachtschlaf liegt bei ca. 18 °C. Haben all diese Maßnahmen nicht geholfen, kann die so genannte Schnarchschiene (Anti-Schnarch-Schiene) die Folgen des Schnarchens vermindern.
Eine Schnarchschiene ist meist aus durchsichtigem Kunststoff und wird auf den Zähnen getragen. Sie besteht aus einer Schiene für den Oberkiefer und einer für den Unterkiefer. Die beiden Scheinen werden miteinander fixiert, so dass der Unterkiefer nicht mehr zurück gleiten kann. Der Mund wird durch die Schnarchschiene geschlossen. Die Mundschleimhaut trocknet weniger aus und der Rachen wird vor Infektionen geschützt.
Nachteile einer Schnarchschiene liegen im Tragekomfort. Manchmal wird die Schiene als so unangenehm empfunden, dass sie selbst den Schlaf stört. Bei behinderter Nasenatmung sollte die Schiene nicht getragen werden. Schnarchen kann auch trotz Tragen einer Schiene auftreten.
Am besten sprechen Sie Ihren Hausarzt / Zahnarzt darauf an, dass Sie vermuten ein Schnarcher zu sein. Ihr Hausarzt / Zahnarzt wird mit Ihnen Ihre Symptome besprechen. Er untersucht gründlich mögliche körperliche Ursachen des Schnarchens. Wenn nötig wird er Sie zu einem Hals-Nasen-Ohrenarzt zu weiteren Untersuchungen überweisen. Er kann Ihnen eine Schnarchschiene empfehlen. Die Kosten werden von den Krankenkassen häufig nicht übernommen. Hier lohnt sich eine vorherige Absprache.
Letzte Aktualisierung am 01.10.2009.