zweite WSR

hate vor einem Jahr eine WSR . jetzt ist an der Stelle wieder eine Entzündung. mein Zahrarzt hat zu einer zweiten WSR geraten .Wäre den nach der zweiten WSR noch genug Knochen für ein Implantat vorhanden , falls nach der OP der Zahn doch raus muß. Was ist von Klebebrücken zu halten ? gibt es auch andere Möglichkeiten , außer Implantat oder Brücke um die Lücke zu schließen ?und wie sinnvoll ist eine zweite WSR ?
danke im vorraus

Von einem Spezialisten mit Mikroskop nach aktuellem Stand der Wissenschaft durchgeführt halte ich eine WSR für durchaus sinnvoll. Wenn der Zahn doch raus muss ist ein Implantat klar der Klebebrücke vorzuziehen

Natürlich muss man nach der zweiten WSR auch noch Knochen finden, um ein Implantat zu verankern. Ob das dann noch geht, oder ob ein Knochenaufbau (dann?) nötig ist und sinnvoll möglich ist, das ist ohne Kenntnis der Situation schlicht unverantwortlich zu entscheiden. Eine Klebebrücke kann durchaus eine sinnvolle Alternative sein. Wir entscheiden uns sicher eher selten dazu, aber die "fundamentale" und "grundsätzliche" Aussage des Kollegen fordert Widerspruch geradezu heraus. Die Revision einer WSR ist nach meiner Erfahrung nur in wirklichen Ausnahmefällen sinnvoll und erfolgversprechend. Oft ist es vernünftiger und knochenerhaltend, sich rechtzeitig von dem Zahn zu trennen und damit die Chance auf ein Implantat zu erhalten. Wenn der Behandler aus triftigen Gründen dennoch zu einer zweiten WSR geraten hat, dann mag das ja im Einzelfall vertretbar sein - die Situation für ein Implantat wird dadurch sicher nicht besser. Für eine Klebebrücke (hängt sehr vom zu ersetzenden Zahn ab!, 2er geht meist ganz gut) ist eine erneute WSR eher unerheblich.

Also erstens kann man Knochen aufbauen zweitens kann man bei einer WSR auch zeitgleich Knochenaufbauen und WSR heist sicherlich nicht Knochen zerstören. Ich durfte erst kürzlich einer Live WSR bei Prof. Kim (Penn University) zu sehen und die schaffen es eine WSR durch einen 5 mm großen Zugang zu machen. Ja mit dem Mikroskop. Ich sage ja auch nicht das dies billig ist oder den Kassenrichtlinien entspricht, aber eins ist doch mal klar. Ein Kassenpatient ist kein Patient zweiter Klasse und die Kassenrichtlinien stellen nun mal nicht den State of the art da. Und jeder hat wohl das Recht auf eine Umfassende Aufklärung auch wenn er sich dann vielleicht gegen eine Therapie entscheidet. Auch ich mache in der Regel keine WSR Revisionen aber für was gibt es bitte Fachzahnärzte für Endodontie. Diese haben sich ganz auf die schwierigen Fälle spezialisiert und letzten Endes geht es ja nur darum hier auch andere Sinnvolle möglichkeiten aufzuzeigen die vielleicht jenseits der Kassenbürokratie liegen aber es ermöglichen die Zähne nochviele Jahre zu halten. Man muss sich halt immer auch als Patient überlegen was man für seine Zähne möchte.