Die Zahnfleischentzündung (Gingivitis) wird durch Bakterien verursacht. Die Bakterien in unserer Mundhöhle sind was völlig normales und der Grossteil der Bakterien ist auch harmlos. Bei mangelnder Zahnpflege jedoch vermehren sie sich stark und es kommt auf der Zahnoberfläche und am Zahnfleischrand zur Entstehung von Plaque (Zahnbeläge). Die in dieser Plaque enthaltenen Bakterien setzen giftige Substanzen, so genannte Toxine frei, die dann das Zahnfleisch angreifen und so eine Entzündungen auslösen. Es kommt in erster Linie zu Rötungen, Blutungen und Schwellungen des Zahnfleisches. Da das gesunde Zahnfleisch nicht blutet ist die Zahnfleischblutung ein sichtbares Warnsignal! Wenn man in diesem Stadium die Zahnfleischentzündung nicht stoppt, kann die Zahnfleischentzündung auf den Kieferknochen übergreifen und in langsamen Schüben zu dessen Abbau führen. In diesem Stadium ist dann eine anfängliche Zahnfleischentzündung in eine Parodontitis (krankhafte Entzündung das den Zahn umgebenden Gewebe) übergegangen. Andere Ursachen die zu einer Zahnfleischentzündung führen können sind hormonelle Schwankungen. In der Pubertät, der Menstruation oder der Schwangerschaft kommt es zu einem Überschuss an Hormonen, die in zirka 45 % der Fälle die Auslöser einer Zahnfleischentzündung sind. Ebenfalls können Zahnfleischentzündungen als Begleitsymptom von schweren Erkrankungen wie beispielsweise Aids oder Leukämie auftreten. Ebenfalls beobachtet man bei Diabetikern aufgrund des abgeschwächten Immunsystems eine Zahnfleischentzündung. Als weitere Ursachen zu nennen sind z.B. zu harte Zahnbürsten, schlecht angepasste Prothesen, Zähneknirschen, Stress und Anspannung, Allergien oder Vitamin C-Mangel.
Ohne Zahnbeläge kann keine Zahnfleischentzündung entstehen. Die beste Vorsorgemaßnahme wäre, wenn man sich mindestens zweimal täglich die Zähne mit kreisenden Bewegungen gründlich von allen Seiten putzt und ebenso die Zahnzwischenräume mit Zahnseide säubert. Dadurch erreicht man nicht nur die Zähne, sondern auch das Zahnfleisch optimal vor Erkrankungen geschützt, da man zusätzlich das Zahnfleisch massiert und dadurch die Durchblutung anregt. Besonders bei Kindern sollte man konsequent darauf achtet. Man kann auch von Zeit zu Zeit die Wirkung der Mundhygiene mit so genannten Plaque-Färbetabletten überprüfen. Zusätzlich kann mit einer Mundspülung, die das Wachstum entzündungsfördernde Bakterien hemmt, die Mundpflege werden. Auch die Regelmäßige Zahnarztbesuche ist wichtig, um Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontose vorzubeugen. Ebenso kann man den natürlichen Reinigungsmechanismus, den Speichelfluss in der Mundhöhle, durch Lebensmittel, die intensiv gekaut werden müssen, wie Äpfel, Mohrrüben oder Nüsse, anregen.
Die Grundlage der Behandlung besteht in der vollständige Entfernung aller Beläge. Dies erreicht man durch eine konsequente Mund- und Zahnpflege. Dennoch können nur weiche Beläge mit der Zahnbürste entfernt werden. Harte Beläge, so genannter Zahnstein, muss in der Zahnarztpraxis entfernt werden. Je nach Situation können hierfür mehrere Termine nötig sein. Dabei werden die Zähne auch poliert und fluoridiert. Nach dieser Behandlung ist die Zahnfleischentzündung nach ein paar Wochen vollständig abgeklungen. Das Zahnfleisch blutet nicht mehr und ist gesund.
Letzte Aktualisierung am 21.10.2015.