Wurzelentzündung - Habe ich andere Möglichkeiten als Wurzelspitzenresektion und Zahnimplantat?

Hallo,
ich hol mal etwas weiter aus, und zwar hat man mir vor 5 Jahren im rechten, unteren, zweithinteren (46) Backenzahn die Nerven aufgrund einer Entzündung gezogen. Der Zahn ist seitdem tot, und macht nur Probleme, weil die Füllung (die recht groß ist) andauernd rausbricht.
Jetzt war ich vor ein paar Wochen zur Vorsorgeuntersuchung bei einem neuen Zahnarzt und der meinte, wir sollten den Zahn mal überkronen, weil so wie der im Moment aussieht, bricht der irgendwann auseinander.
Wir haben also eine Röntgenaufnahme gemacht und da sieht man jetzt zweierlei: 1. ist die Wurzelfüllung zu kurz, weswegen sich 2. die Spitze erneut entzündet hat. Mein ZA wollte jetzt zuerst die alte Füllung rausholen, die Entzündung beheben, neu füllen und verkronen. Das Problem ist jetzt, dass die alte Füllung sich so hart mit dem Zahn verschmolzen hat, dass mein ZA sie nicht rausbekommt.
Seiner Meinung nach haben wir jetzt 2 Möglichkeiten: Entweder eine Surzelspitzenresektion, aber davon würde er mir abraten weil die Entzündung nur Millimeter vom unteren Kiefernerv entfernt ist, und wenn die die erwischen, ist das da halt alles taub, oder wir ziehen den Zahn und machen ein Implantat rein. Bin ich auch nicht begeistert von, weil das halt sehr teuer ist und meine KK wohl nich so viel dazubezahlen wird.
Nun also zur Ausgangsfrage: Habe ich noch irgendwelche anderen Möglichkeiten oder komme ich um eine mögliche Lähmung/ein Zahnimplantat nicht herum?
Ich danke schon mal im Voraus für hoffentlich schnelle und hilfreiche Antworten.
Luzie

Ihr Zahnarzt hat Sie offensichtlich grundsätzlich sehr gut informiert und sich zunächst auch mit der am wenigsten invasiven Methode, nämlich dem Versuch, die alte Wurzelfüllung zu verbessern, beschäftigt. Dies kann oft gelingen, ist aber immer, und das sage ich meinen Patienten auch sehr deutlich, ein Versuch. Wenn das tatsächlich nicht geht, dann bleibt nur die WSR (Wurzelspitzenresektion) ggf. mit retrograder Füllung oder eben die Entfernung. Die WSR ist technisch schon recht anspruchsvoll und wie von Ihrem Behandler mit Recht erwähnt auch nicht ohne Risiko. Außerdem muss mann von der Aussenseite auf dem Weg zur Wurzelspitze meistens eine hier doch recht dicke Knochenlamelle durchtrennen. Hat die WSR Erfolg, dann heilt dieser Defekt auch wieder aus. Wenn nicht, dann fehlt einem genau dieser Knochen später als Halt für das alternativ zu diskutierende Implantat und/oder muss unter Umständen zeit- und kostenintensiv wieder aufgebaut werden. Ich mag daher persönlich Wurzelspitzenresektionen im hinteren unteren Seitenzahnbereich nicht besonders. Sie können aber natürlich auch langfristig erfolgreich sein und sind dann die kostengünstigste Lösung. Alternativ zum Implantat bietet sich - je nach Zustand der Nachbarzähne - eine Brücke an. Sind die Nachbarzähne grundsätzlich in Ordnung und haben bereits große Füllungen spricht wenig gegen eine Brücke. Sind die Nachbarzähne karies- und füllungsfrei ist das Implantat in aller Regel die deutlich schonendere Lösung, aber je nach Ausführung der Brücke ist die Implantatlösung in der Regel etwas teurer.