Aphthen treten im Inneren des Mundes an der Mundschleimhaut auf. Aphthen befallen die Zunge, das Zahnfleisch und die Innenseite der Lippe. Typisch für Herpes sind entzündete und schmerzhafte Bläschen an der Außenseite der Lippe. Ein weiterer frappierender Unterschied zwischen Herpes und Aphthen: Herpes ist hochansteckend, Aphthen sind es dagegen nicht.
Herpes unterscheidet sich ebenso optisch von Aphthen. Herpesbläschen sehen vor allem im Anfangsstadium wie kleine mit Wasser oder mit Eiter gefüllte Bläschen, die im weiteren Verlauf verkrusten, nachdem sie aufbrechen. Aphthen sind linsengroß (1 bis 5 Millimeter), haben ein weißliches oder gelbes „Köpfchen“ und sind von einem stark geröteten Hof umgeben.
Warum ein Mensch an Aphthen erkrankt, ist bis heute nicht hinreichend geklärt. Man geht davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammenspielen und sich auf die Bildung von Aphthen auswirken. Aphthen auf der Zunge gehen – das wird angenommen – kleine spezifische Verletzungen voraus, wodurch entzündliche Prozesse ausgelöst werden. Ein weiterer Verdacht ist, dass Mangelzustände (wie ein Mangel an Vitamin B12, Eisen oder Folsäure) die Bildung der kleinen Bläschen begünstigen. Der übermäßige Genuss von säurehaltigen Lebensmitteln wie Obst, Orangensaft, Cola oder Limonade scheint ebenso von Bedeutung zu sein. Diese Faktoren sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Begünstigend auf die Bildung von Aphthen wirken übermäßiger Stress und Schlafmangel und ein angegriffenes Immunsystem.
Es gibt Minor- und Major-Aphthen. Die Minor-Aphthen sind verbreitet. Sie werden maximal fünf Millimeter groß und verschwinden in der Regel nach ein bis zwei Wochen. Major-Aphthen sind seltener und größer als die Minor-Aphthen. Sie werden bis zu drei Zentimeter groß und sitzen häufig am Gaumen und an der Lippeninnenseite. Die Heilung kann bis zu acht Wochen dauern. Noch seltener sind die herpetiformen Aphthen. Sie haben zwar eine auffallende Ähnlichkeit mit Herpesbläschen, haben aber mit Herpes nichts zu tun. Die herpetiformen Aphthen befallen den kompletten Mundraum mit kleinen Bläschen. Sie heilen nach circa zwei Wochen ab.
Mehrere kleine Aphthen können zu einer großen verschmelzen. Man bezeichnet das als Stomatitis aphthosa.
Herpesbläschen werden durch ein Virus ausgelöst. Dieses wird von Mensch zu Mensch durch eine Schmierinfektion übertragen. Die typischen Symptome, bevor die Bläschen sich bilden, sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen und gelegentlich Fieber, wobei jeder Mensch unterschiedlich reagiert. Typisches Anzeigen ist ein Kribbeln und Jucken an der Stelle, an der später das Bläschen entsteht. Kurz darauf bilden sich die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen auf der Haut. Das ist einer der Unterschiede zu den Aphthen. Letztere bilden sich innerhalb des Mundes und der Mundschleimhaut, die Herpesbläschen außerhalb an der Lippe. Die Heilung kann sich von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen hinziehen.
Herpes kommt in seltenen Fällen im Mund vor. Von dieser Erkrankung sind meistens kleine Kinder betroffen, Erwachsene kaum. Die Ansteckung erfolgt durch eine Schmierinfektion. Die Viren bevorzugen die Mundwinkel und die Lippen, weil dort die Haut verhältnismäßig dünn ist. Ist es zu einer Ansteckung gekommen, verschlechtert sich der Allgemeinzustand des Kindes und es tritt Fieber auf. Im Mund oder im Rachenraum bilden sich die typischen Bläschen und die Schleimhaut wird in Mitleidenschaft gezogen. Eine Herpesinfektion im Mund ist zwar schmerzhaft, kann aber medikamentös gut behandelt werden. In der Regel dauert es circa zwei Wochen, dann ist die Infektion abgeklungen.
Aphthen und Herpes haben gemeinsam, dass sie schmerzhaft sind und mehr als einmal auftreten.
aktualisiert am 05.05.2020