Aphthen sind kleine entzündliche Schleimhautstellen im Mund- und Rachenraum, die einer Herpes-Infektion ähneln können. Da stellt sich für die Betroffenen selbst, aber auch für Angehörige die Frage, ob Aphthen beim Küssen oder durch mangelnde Hygiene (etwa gemeinsam benutzte Gläser) von Patient zu Patient wandern.
Tatsächlich haben es die kleinen, entzündeten Defekte oder Bläschen in sich und gerade ein multipler Befall kann ein „eindrucksvolles“ Krankheitsbild abgeben. Dennoch kann die Frage, ob Aphthen ansteckend sind, weitgehend verneint werden.
Soziale Kontakte und Zärtlichkeiten müssen damit für diejenigen, die unter Aphthen leiden, nicht zwangsläufig tabu sein. Auch Geschirr oder Besteck, das gemeinsam benutzt wird, stellt bezüglich einer Vermehrung der Stellen oder der Ansteckung weiterer Familienmitglieder kein erhöhtes Risiko dar. Allerdings handelt es sich bei Aphthen um eine offene Wunde, die sich entzünden kann. Um bei den Betroffenen selbst das Abheilen zu erleichtern und Komplikationen zu vermeiden, ist daher Hygiene sehr zu empfehlen.
Der Umgang mit Aphthen erfordert damit Weitblick und besondere Maßnahmen. Patienten müssen darauf achten, dass sich keine Bakterien oder Viren auf bzw. in den geschädigten Arealen ansiedeln und damit den ohnehin entzündlichen Prozess verschlimmern.
Im Gegensatz zu einer Herpes-Infektion, die als höchst infektiös gilt, ist eine Ansteckung von Familienmitgliedern oder Sexualpartnern durch Speichel und Körperkontakt indes kaum zu befürchten. Ob Entwarnung gegeben werden kann, hängt freilich von der genauen Genese (Entstehungsgeschichte) des Problems ab: Haben sich die Aphthen im Zuge einer Herpes-Infektion gebildet, können die Probleme auf andere Patienten übertragen werden. Hier kann sich das Krankheitsbild der Mundfäule oder Stomatitis aphthosa zeigen. Da das ursächliche Herpes-Virus bei circa 95 Prozent der Menschen vorhanden ist, auch ohne dass sie erkranken, lässt sich realistischerweise kaum verhindern, sich im Laufe des Lebens damit anzustecken.
Tatsächlich gibt es sogar Länder, in denen Herpes meldepflichtig ist. Das ist in Deutschland allerdings nicht der Fall.
Wenn allerdings kleinere Verletzungen der Mundschleimhaut, etwa nach einem Zahnarztbesuch, die kleinen Geschwüre und Hautdefekte ausgelöst haben, sind sie nicht ansteckend. Auch Aphthen, die auf Lebensmittelunverträglichkeiten zurück gehen, lassen sich natürlich nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Insofern stellen Aphthen ein weitläufiges Thema dar und es sollte die jeweilige Ursache durch Fachmediziner wie Zahn- oder Hautärzte abgeklärt werden.
Vor allem so genannte Minor-Aphthen, wie sie in 70 bis 80 Prozent aller Fälle auftreten, heilen oftmals von alleine binnen zwei bis drei Wochen wieder ab. Länger benötigt die Heilung bei Aphthen vom so genannten Major-Typ; bei diesen größeren Schleimhaut-Irritationen können dann sogar Narben zurück bleiben.
Als extrem unangenehm empfinden Betroffene einen vielfachen Befall mit herpesartigen (herpetiformen) Aphthen. Dieser ist zwar selten, bereitet jedoch große Probleme beim Schlucken und Kauen.
Neben Präparaten, die in der Apotheke erhältlich sind, können Aphthen auch mit Hausmitteln wie Kamille-Extrakten oder Salbei-Tinkturen bekämpft werden. Auch hier wird das Vorgehen natürlich von der Größe der betroffenen Areale abhängen. Bei Aphthen, die auf Arznei- oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten zurück gehen, helfen meist Alternativpräparate bzw. das Meiden der auslösenden Speisen und Getränke.
aktualisiert am 17.11.2016