Jeder sorgt sich um (s)einen frischen Atem. Denn Mundgeruch, den viele Betroffene selbst gar nicht wahrnehmen, kann für die Umgebung und damit für soziale Kontakte zu einem Problem werden. Nicht umsonst gilt der Spruch: Mundgeruch macht einsam.
Ursachen für einen schlechten Atem gibt es viele. Nicht immer muss eine mangelnde Zahn- und Mundhygiene im Spiel sein. Auch entzündliche Prozesse in der Mundhöhle, etwa ein massiver Befall mit Aphthen, kann dazu führen, dass Patienten beim Reden ein übler Geruch entströmt.
Auch Zahnfleischentzündungen oder ein übersäuerter Magen können mit Mundgeruch einhergehen. Das Problem muss daher interdisziplinär, also unter Beteiligung von Zahnarzt und Internist (Facharzt für Innere Medizin), erkannt und gelöst werden.
Aphthen sind Schädigungen der Schleimhaut von Zahnfleisch und Mundhöhle, können aber auch Lippe und Zunge befallen. Dabei wird es vor allem von Größe und Ausdehnung der Hautirritationen und Entzündungen abhängen, ob das Problem mit einem schlechten Atem Hand in Hand geht. Denn gerade kleinere und vereinzelte Aphthen, Experten sprechen dann vom so genannten Minor-Typ, verschwinden meist binnen weniger Tage von selbst.
Allerdings können Aphthen auch stattliche Größen von zwei bis drei Zentimetern erreichen (Major-Typ) oder, in Form von zahllosen kleinen Geschwüren, ein ausgedehntes Areal besiedeln. Bei derartigen multiplen Aphthen ist dann der Begriff „Mundfäule“ gebräuchlich und auch ein starker Mundgeruch zu erwarten.
Da beim Aphthen-Befall die Schleimhaut irritiert ist und deren oberste Schichten zerstört werden, liegen die empfindlichen Nerven im Mundraum frei. Daher bereiten die entzündeten Geschwüre oftmals starke Schmerzen beim Kauen und Schlucken.
Neben entzündungs- und schmerzstillenden Präparaten wird der Zahnmediziner oder Hautarzt vermutlich auch zu Mundspülungen raten, die Bakterien in der Mundhöhle bekämpfen und so einen Befall der ohnehin irritierten Hautregionen mit Erregern vermeiden.
Ebenso können Hausmittel wie Kamille-Tinkturen und Salbei-Tees die Phase, in denen Aphthen Probleme bereiten, verkürzen. Da Salbei auch bei „normalem“ Mundgeruch hilft und zu einem angenehm frischen Gefühl im Rachen führt, wird so in einem Zug auch der schlechte Atem bekämpft. Zudem dürfen Betroffene, trotz der schmerzenden Areale, natürlich nicht das Zähneputzen vergessen; auch das Kauen von Minzblättern kann den Atem verbessern.
Generell sollte bei Mundgeruch aber auch an andere Erkrankungen, etwa eine Mandelentzündung, gedacht werden. Daher ist es wichtig, ärztlich abzuklären, ob „nur“ Aphthen im Spiel sind.
aktualisiert am 10.11.2016