Aphthen sind ein medizinischer Fachbegriff, der mit ganz unterschiedlichen entzündlichen Prozessen im Mund- und Rachenraum verknüpft ist. Das Wort leitet sich aus dem Griechischen ab. Dabei wird die Krankheit zu den so genannten Ulzera, also den Geschwüren, gerechnet.
Tatsächlich haben wir es hier mit einer Entzündung der Mundschleimhaut zu tun, die zumindest teilweise traumatischer (verletzungsbedingter) Natur ist. Denn auch Verletzungen beim Zähneputzen, Kauen oder nach einem Zahnarztbesuch können Aphthen nach sich ziehen. Daher sind auch Babys und Kleinkinder betroffen, die wahllos Gegenstände in den Mund stecken. Ebenso können Aphthen durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bestimmte Medikamente oder internistische Probleme ausgelöst werden.
So unterschiedlich wie ihre Genese (Entstehung) sind Größe und Hartnäckigkeit von Aphthen. Manche der entzündlichen Minigeschwüre verschwinden von allein wieder. Andere können im puncto Größe und Hartnäckigkeit aber auch deutlich unangenehmer sein.
Typisch sind eine gelbliche Verfärbung sowie Schmerzen beim Schlucken und Kauen, die meist von alleine, binnen ein bis zwei Wochen, wieder verschwinden. Dies gilt vor allem für den weit verbreiteten Minor-Typ. Hier liegt in aller Regel ein kleineres (Größe ca. 5 Millimeter), räumlich deutlich begrenztes Geschwür vor.
Neben diesem Aphthen-Typ, der bis zu 80 Prozent aller diagnostizierten Fälle ausmacht, kennt man aber auch eine Major-Form, bei der es ebenfalls zu einzelnen, jedoch deutlich umfangreicheren Geschwüren kommt. Die Defekte können in Einzelfällen zwei bis drei Zentimeter groß werden.
Beim so genannten herpetiformen Typ bleiben die Aphthen wiederum klein, können jedoch die gesamte Mundhöhle befallen. Nicht selten sind 100 oder mehr kleine Schleimhautdefekte (Ulzerationen) sichtbar. Gerade hier ist eine exakte Diagnose durch einen Fachmediziner, der Herpes sowie andere Erkrankungen mit ähnlichem Erscheinungsbild (darunter Masern und Röteln) ausschließt, dringend zu empfehlen.
Übrigens sind Aphthen nicht allein auf die Mundhöhle begrenzt, sondern können sich auch auf den Lippen, der Zunge oder den Mandeln ansiedeln. Ebenso werden, wenngleich seltener, Aphthen im Genitalbereich beschrieben.
Je nach Ausprägung und Größe der Aphthen erfolgt die Therapie mittels Hausmitteln und Mundspülungen. Gegebenenfalls werden auch lokal betäubende Cremes und/oder Antibiotika verordnet. Auf den ohnehin schon geschädigten Hautarealen könnten sich leicht Bakterien und Viren ansiedeln.
Im Zweifel muss ein Zahn- oder Hautarzt konsultiert werden, insbesondere wenn sich ein Major-Typ mit besonders großen Aphthen oder ein herpetiformer Typ mit einer Vielzahl von Aphthen im Mund zeigt. Eine spezielle Prophylaxe indes scheint bis dato nicht bekannt. Allerdings kann und sollte Problemen mit der Mundschleimhaut durch regelmäßige Zahnarztbesuche sowie eine gute Mundhygiene vorgebeugt werden. Hierzu zählen auch gelegentliche Spülungen mit Salbeitee, der auch bei bereits bestehenden Entzündungen eine desinfizierende Funktion hat.
aktualisiert am 17.11.2016