Schmerzen im Kiefer können nicht nur lästig sein, sie können dem Betroffenen das Leben sprichwörtlich zur Qual werden lassen. Nicht ohne Grund werden Schmerzen im Gesichtsbereich von Betroffenen als Beschwerden mit der höchsten Schmerzintensität beschrieben. Jedoch gibt es einige Möglichkeiten, um Kieferschmerzen erfolgreich den Kampf anzusagen. Dabei ist es zunächst wichtig, nach der Ursache der Beschwerden zu suchen.
Führt ein vereiterter Zahn beispielsweise zu den Leiden, sollten die Betroffenen schleunigst zu einem Zahnarzt gehen, der den betroffenen Zahn behandelt. Die Schmerzen im Kieferbereich werden dann sehr schnell verschwunden sein.
Etwas aufwendiger ist die Behandlung, wenn Zahnfehlstellungen oder nächtliches Zähneknirschen Ursache für das Auftreten von Schmerzen im Kiefergelenk sein sollten. Jedoch sollten die Betroffenen auch in diesem Fall den Weg zum Zahnarzt nicht unnötig hinauszögern. Ein erfahrener Zahnmediziner wird schnell herausfinden, ob Fehlstellungen der Zähne oder Zähneknirschen während des Schlafs als Auslöser für die Schmerzen infrage kommen können. Die Auswirkungen von Zähneknirschen lassen sich beispielsweise mit einer speziellen Zahnschiene recht gut behandeln. Zahnfehlstellungen können mit kieferorthopädischen Eingriffen behandelt werden.
Sollte der Zahnarzt keinen Grund für das Auftreten der unangenehmen Kieferschmerzen gefunden haben, könnte es daran liegen, dass die Patienten sprichwörtlich nicht locker lassen können. Dauerhafte innere Anspannung, Stress und Nervosität können tatsächlich zu Verspannungen im Kieferbereich führen, was wiederum mit Schmerzen einhergeht. In diesem Fall sind gezielte Ruhepausen oder Entspannungsmethoden (beispielsweise Progressive Muskelentspannung) sinnvoll, so hektisch und mit Terminen gefüllt der Alltag auch aussehen mag.
Welchen Grund auch immer die Schmerzen im Kiefer haben sollten, Wärme kann wahre Wunder bewirken. Eine Verminderung der Schmerzen lässt sich beispielsweise mit Rotlicht oder feuchter Hitze durch einen Waschlappen erzielen. In der akuten Phase ist es ratsam, Rotlicht in einem Abstand von 30 Zentimetern vom betroffenen Gebiet anzuwenden, am besten dreimal täglich. Zur allgemeinen Entspannung kann ein warmes Vollbad beitragen.
Wer akute Schmerzen im Kiefer hat, sollte am besten auf zähe oder harte Nahrung verzichten und mittelweiche Kost zu sich nehmen. Kaugummikauen sollte tabu sein, wenn die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke Schmerzen bereiten. Auch auf eine weite Mundöffnung oder langes Sprechen sollten die Betroffenen vorübergehend verzichten.
Um die Spannungen abzubauen, die für das Auftreten von Schmerzen im Kiefergelenk verantwortlich sein können, sind leichte sportliche Aktivitäten empfehlenswert. Hierbei muss es nicht unbedingt Hochleistungssport sein, denn selbst ein Spaziergang kann bereits ausreichend sein, um Schmerzen im Kiefergelenk in Luft aufzulösen.
In jedem Fall sollten die Betroffenen die Kieferschmerzen nicht eigenverantwortlich mit Schmerzmitteln betäuben, sondern besser gleich einen Notfalltermin beim Hausarzt, einem Zahnarzt oder einem Kieferorthopäden vereinbaren. Wer der richtige Ansprechpartner ist, hängt unter anderem von der Art und der Intensität der Schmerzen ab. Wer beispielsweise unter leichten Beschwerden – etwa durch Knirschen – leidet, sollte zunächst zum Zahnarzt gehen, damit dieser die Ursache feststellen kann. In der Regel fertigt der Zahnarzt auch ein Röntgenbild an, um festzustellen, ob möglicherweise Zahnfehlstellungen die Ursache der Beschwerden sind.
Auch bei Schmerzen unterhalb von einzelnen Zähnen sollte zunächst der Zahnarzt konsultiert werden. Hier sind häufig Entzündungen die Ursache für den Schmerz, deren Ausmaß sich auf einem Röntgenbild ausmachen lässt.
Kieferschmerzen können aber auch ein Anzeichen ganz anderer Erkrankungen bis hin zu einem Herzinfarkt sein, der - je nach Schweregrad - in einer Klinik oder sogar intensivmedizinisch behandelt werden muss. In jedem Fall sollten Schmerzmittel - auch wenn diese vom Arzt verordnet werden - nur zur kurzzeitigen Linderung der Schmerzen genutzt werden.
Die Behandlung von Kieferschmerzen hängt somit in erster Linie davon ab, wodurch sie verursacht wurden. Lässt sich keine organische Ursache feststellen, handelt es sich in der Regel um verspannungsbedingte Kieferschmerzen, die sich durch Lockerungs- und Entspannungsübungen beheben lassen. Ist dagegen eine Zahnfehlstellung die Ursache für den Schmerz, wird diese durch den Kieferorthopäden durch Zahnklammern korrigiert.
Handelt es sich um eine bakterielle Entzündung, so wird diese durch ein Antibiotikum behandelt. Denn hier besteht die Gefahr, dass die Entzündung auf den Kiefer und schließlich auch auf andere Partien des Körpers übergreifen könnte. Wird die Entzündung durch eine Fistel (Entzündungskanal im Gewebe) ausgelöst, muss im ungünstigsten Fall der Zahn gezogen werden.
Letzte Aktualisierung am 09.06.2017.