Bestimmte Lebensmittel können sich negativ auf die Zahngesundheit auswirken, sei es durch Förderung von Karies, durch Erosion des Zahnschmelzes oder durch indirekte Effekte wie Essstörungen.
Zahngesunde Ernährung bedeutet, so zu essen, dass die Zähne nicht darunter leiden. Dabei kann die Beachtung einiger einfacher Regeln und Tipps helfen, die Zähne ein Leben lang gesund und leistungsfähig zu erhalten.
Folgende Erkenntnisse sind aus wissenschaftlicher Sicht bekannt:
Zucker macht Zähne kaputt – das ist längst bekannt. Doch auch wer glaubt, mit Honig auf Nummer sicher zu gehen, irrt: Der klebrige Saft haftet besonders hartnäckig an den Zähnen und fördert Karies ebenso wie gewöhnlicher Zucker. Dabei zählt weniger die Menge als die Häufigkeit: Ein großer Schokoriegel auf einmal ist zahnschonender, als über den Tag ständig kleine Stückchen zu naschen.
Noch schlimmer sind Karamellbonbons, die lange im Mund bleiben und Bakterien stundenlang Nahrung bieten. Auch Eis ist keine harmlose Alternative, denn es schadet gleich doppelt – durch Zucker und Kälte. Extreme Temperaturwechsel, ob heiß oder eiskalt, strapazieren den Zahnschmelz zusätzlich.
Wer seine Zähne schützen möchte, sollte Süßes nur in Maßen genießen und die Zähne immer gründlich putzen. Allerdings solltest du nicht direkt nach dem Essen die Zähne putzen, sondern 30 Minuten warten.
Zuckerfreie Snacks wirken verlockend, doch künstliche Süßstoffe können das Darmmikrobiom verändern und viele negative Effekte haben. Am besten ist es, ganz auf Süßigkeiten zu verzichten – so profitiert nicht nur das Gebiss, sondern der gesamte Körper.
Säurehaltige Lebensmittel und Getränke wie Zitrusfrüchte, Cola oder Essigprodukte sind ebenfalls eine Gefahr für die Zähne. Diese säurebedingten Schäden treten auch unabhängig von Karies auf und führen zu einem irreversiblen Substanzverlust der Zähne. Die Säure greift den Zahnschmelz direkt an und führt zu Erosion, also einem allmählichen Abtragen der schützenden Schicht.
Wer regelmäßig säurehaltige Getränke in kleinen Schlucken genießt, verlängert diesen Angriff auf die Zähne erheblich. Am besten zügig trinken, anschließend den Mund mit Wasser ausspülen und erst nach einer halben Stunde putzen, damit sich der Zahnschmelz erholen kann. Säuren weichen den Zahnschmelz auf und machen ihn anfälliger für Abrieb. Wenn man direkt nach dem Essen putzt, kann man dadurch den erweichten Zahnschmelz beschädigen. Nach etwa 30 Minuten haben Speichel und natürliche Pufferstoffe im Mund den pH-Wert wieder neutralisiert, und der Zahnschmelz härtet nach.
Bleibt die Säure unkontrolliert am Zahn, hilft auch die stärkste Zahnhygiene nur wenig. Wichtig ist vor allem, darauf zu achten, dass man seine Zähne nicht den ganzen Tag mit säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken belastet – zu viel Säure bringt den Zahnschmelz ins Wanken und macht ihn anfälliger für Karies und andere Schädigungen.
Tipp: Wer direkt etwas für seine Zahngesundheit tun will, kann nach dem Essen mit Wasser spülen oder zuckerfreien Kaugummi kauen – das regt den Speichelfluss an und hilft beim Neutralisieren.
Eine ernährungsbedingte Essstörung wie Bulimie führt häufig zu Zahnschäden. Bei Bulimie kommt es durch wiederholtes Erbrechen zu häufigem Kontakt der Zähne mit Magensäure, was den Zahnschmelz stark angreift. Auch in diesem Fall ist der wiederholte Kontakt der Säure dafür verantwortlich, dass die Zähne angegriffen werden.
Speichel ist der heimliche Held der Zahngesundheit: Er spült Bakterien weg, bringt Abwehrstoffe ins Spiel, repariert kleine Schäden mit seinen Mineralien und neutralisiert Säuren. Je saurer die Nahrung, desto mehr Speichel fließt - ein Notprogramm des Körpers.
Deshalb gilt: Nach sauren Speisen etwa 30 Minuten mit dem Zähneputzen warten, damit die natürliche “Reparaturarbeit” in Ruhe ablaufen kann.
Leider nimmt die Speichelproduktion mit zunehmendem Alter deutlich ab, während gleichzeitig das Durstgefühl nachlässt. Wer wenig trinkt, verstärkt das Problem. Hinzu kommt, dass bestimmte Medikamente - von Abführmitteln über Antidepressiva bis hin zu Herz-Kreislauf-Medikamenten - den Speichelfluss drosseln. Auch manche Krankheiten wie Autoimmunerkrankungen, Depressionen oder Diabetes ziehen den Speicheldrüsen den Stecker. Hier hilft nur eines: viel trinken, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
Zuckerhaltige und säurehaltige Getränke sind dagegen eine Katastrophe für die Zähne - vor allem bei Babys und Kleinkindern, die ständig an süßen Nuckelflaschen nuckeln. Karies (Nuckelflaschenkaries) ist hier fast vorprogrammiert, denn ständiges Süßtrinken legt schon früh den Grundstein für massive Zahnschäden.
Wer glaubt, seine Zähne durch den Verzehr weicher Speisen "schonen" zu können, irrt. Die Angst, dass sich die Zähne beim Kauen "abnutzen", ist unbegründet. Im Gegenteil: Wer überwiegend weich gekochte Speisen zu sich nimmt, lässt seinen gesamten Kauapparat einschließlich der wichtigen Muskulatur verkümmern. Essen soll und darf im Sinne der Zahngesundheit knackig sein!
Gesunde Zähne brauchen nur ein paar einfache Regeln: So wenig Zucker wie möglich – und wenn schon Süßes, dann geballt statt ständig in kleinen Portionen. Nach sauren Speisen und Getränken etwa eine halbe Stunde warten, ehe die Zahnbürste zum Einsatz kommt. Heißes wie Eiskaltes stresst den Zahnschmelz, also lieber lauwarm genießen. Wer ausreichend trinkt, bevorzugt Wasser und ungesüßten Tee, um den Speichelfluss zu fördern. Und statt alles weich zu kochen, ruhig mal knackige Lebensmittel wählen, um den Kauapparat zu trainieren. Diese Grundlagen legen das Fundament für ein starkes, gesundes Gebiss.
aktualisiert am 09.04.2025