In vielen Fällen werden Kieferzysten eher „zufällig“ entdeckt, beispielsweise im Rahmen einer Routinekontrolle beim Zahnarzt. Unter Umständen wird der Zahnarzt ein Röntgenbild anfertigen lassen, um sich einen Überblick über den allgemeinen Zustand des Kiefers und der Zähne zu verschaffen. Bei dieser Untersuchung kann eine Kieferzyste entdeckt werden.
Nur selten verursacht eine Kieferzyste Beschwerden oder löst Symptome aus. Dennoch ist eine Operation ratsam. Sollte eine sogenannte radikuläre Zyste vorliegen, wächst diese oftmals unter einem abgestorbenen Zahn. Dieser war in der Regel vorher entzündet und ist im Laufe der Zeit abgestorben. Die Entzündung kann nun über die Wurzelspitze des abgestorbenen Zahns auf den umgebenden Kieferknochen übergreifen. Dieser Vorgang löst beim Patienten normalerweise erst keine Schmerzen aus. Im Laufe der Zeit sammelt sich in der Zyste jedoch immer mehr Flüssigkeit an, die nicht entweichen kann. Wenn die Zyste in der Folge immer weiter wächst, drückt sie auf die Nerven benachbarter Zähne, was zu einem dumpfen Druckgefühl im Kiefer oder zu Schmerzen führt.
Im Laufe der Zeit kann es zu einer bakteriellen Infektion der Kieferzyste kommen, was eine akute Entzündung zur Folge hat. Heftige Schmerzen und Schwellungen an der betroffenen Stelle können die Folge sein. Nach und nach kann sich zudem ein Abszess, also eine Ansammlung von Eiter unter der Schleimhaut, bilden, was ebenfalls zu starken Schmerzen beim Betroffenen führen kann.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, eine Kieferzyste so schnell wie möglich beseitigen zu lassen, auch wenn diese zunächst keine Beschwerden verursacht. Sollte also im Rahmen einer ärztlichen Behandlung eine Kieferzyste entdeckt werden, ist es empfehlenswert, diese in einer kleinen Operation entfernen zu lassen.
Kleine Kieferzysten können in einer schnellen ambulanten Operation beseitigt werden. Bei größeren Kieferzysten wird der Arzt normalerweise einen kleinen Einschnitt vornehmen, sodass die Flüssigkeit aus der Kieferzyste entweichen kann. Die Wunde wird zunächst mit Tamponaden gefüllt. Sobald die Flüssigkeit aus der Kieferzyste entwichen ist, kann die Wunde dann vernäht werden.
Letzte Aktualisierung am 16.12.2016.