Zahnärzte sind zur stetigen Weiterbildung verpflichtet

Weil in der Zahnmedizin ständig wissenschaftliche und technische Neuerungen umgesetzt werden, müssen Zahnärzte und ihre Mitarbeiter versuchen, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Gemäß den Leitsätzen der Bundeszahnärztekammer sind sie dazu verpflichtet, ihren Patienten stets die aktuellste und beste Versorgung bieten zu können.

Als Fortbildung sind Praxistage in Kliniken, Fortbildungsseminare, Qualitätszirkel oder Arbeitsgruppen anerkannt, aber auch das zunehmend ausgebaute „mediengestützte Eigenstudium“ mit seinen vielen Möglichkeiten, online audiovisuelle Lehrmittel anzubieten.

Viele Fortbildungsmaßnahmen geben dem Zahnarzt auch die Möglichkeit, sich zu spezialisieren und sich beispielsweise im Bereich der Laserbehandlung, der Implantologie oder der ästhetischen Zahnmedizin selbst Schwerpunkte zu setzen. Doch von Zeit zu Zeit sind auch einfach Updates zu Abrechnungspraxis oder zu hygienischen Aspekten notwendig. Hierzu sind verschiedene Zeitschriften und Lehrmaterial für Zahnmedizinische Fachangestellte und Ärzte auch online erhältlich.

Ein neues kostenpflichtiges Portal, das Dental Online College beispielsweise, bietet die Möglichkeit, wie in einem Hörsaal Operationen zu verfolgen, Experten zuzuhören oder auch online fachliche Diskussionen zu führen. Daneben werden auch neue technische Geräte oder Materialien vorgestellt und erklärt.

Einige Spezialisten bieten im Netz Downloadbereiche mit Videos und Bildern zu ihrer Arbeitsweise an, wie etwa das Institut für zahnärztliche Lachgassedierung (IfzL). Angebote des eLearnings für Zahnärzte beinhalten häufig auch einen Online-Test zum Abschluss, der die Weiterbildung sogar zertifiziert.

Studenten wie Externen steht auch von Seiten der Universität Frankfurt am Main ein breites Angebot des eLearnings zur Verfügung, beispielsweise zur Zahnschmerzambulanz oder zur Prothetik.

Schon seit 2004 läuft bei einigen Landeszahnärztekammern ein Pilotprojekt: Ein Fortbildungsnachweis wird den Mitgliedern ausgestellt, die innerhalb von drei Jahren eine nach einem bestimmten Bewertungsschema geforderte Punktzahl erreichen. Dazu absolvieren sie der Reihe nach bestimmte Fortbildungsangebote. 

Ebenfalls ein Angebot der Zahnärztekammern sind strukturierte „Lehrpläne“ zu den Fachgebieten Implantologie, Parodontologie, Endodontologie, restaurative und allgemeine Zahnheilkunde. Der Zeitaufwand bewegt sich dabei je nach Themenblock zwischen 80 und 140 Stunden. Bei Abschluss eines solchen Blockes wird die Teilnahme ebenfalls zertifiziert.

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium steht einem Zahnarzt zudem die Möglichkeit offen, sich beispielsweise zum Facharzt für Parodontologie auszubilden oder weitere vier Jahre zu studieren und sich als Kieferorthopäde oder Oralchirurg niederzulassen. In Kombination mit einem kompletten Studium der Humanmedizin ist auch die Ausbildung zum Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen möglich.