Seit über einem halben Jahrhundert beschäftigt sich die Forschung mit dem Zusammenhang von Fluorid und Kariesprophylaxe. Trotz allem gibt es immer noch wissenschaftliche Kontroversen darüber, wie genau Fluorid helfen soll, den Zahnverfall zu reduzieren.
Bakterien setzen sich gerne auf den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen fest. Vor allem Zucker ist ein idealer Nährboden für Bakterien. Mindestens zweimal Zähneputzen täglich hält die Bakterien in Schach und verhindert, dass sie Schaden an den Zähnen und am Zahnhalteapparat verursachen. Fluorid soll zusätzlich unterstützend dazu beitragen, den Zahnschmelz zu härten und schädliche Bakterien abzutöten.
Deshalb wird nicht nur Zahnpflegeprodukten Fluorid zugesetzt, sondern auch Mineralwasser, Speisesalz und Milch damit angereichert. In einigen Ländern wird auch das Trinkwasser fluoridiert. Die Fluoridierung ist nicht unumstritten. Während Zahnärzte meist Dentalpflege mit Fluorzusätzen empfehlen, mahnen Kritiker, Fluor habe unerwünschte Nebenwirkungen.
Studien haben gezeigt, dass Fluor hilft, den Zahnschmelz zu härten. Damit sind die Zähne besser vor der Säure geschützt, die die Karies verursachenden Bakterien produzieren. Weitere Forschungen haben allerdings mittlerweile ergeben, dass die flouridhaltigen Zahnpflegemittel weit weniger tief in den Zahnschmelz eindringen, als bislang angenommen und auch die harte Schutzschicht, die das Fluorid bildet, viel dünner ist, als zunächst vermutet.
Dennoch: Um möglichst exakte Ergebnisse und hochpräzise Analyse-Techniken zu ermöglichen, wurden Fluor-Tests an künstlichen Zähnen aus Hydroxylapatit durchgeführt. Dabei stellte sich zweifelsfrei heraus, dass Fluorid remineralisierend wirkt und dabei hilft, die Demineralisation durch Säuren zu verringern. Beim Zähneputzen mit fluorhaltiger Zahncreme bildet sich ein Schutzfilm aus Kalziumfluorid auf den Zähnen. Die Haftkraft schädlicher Bakterien wird reduziert und sie lassen sich einfacher durch Speichel, Zähneputzen oder Mundspülungen von den Zähnen entfernen. Nach wie vor bleibt der sicherste Schutz vor Karies & Co. eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege, der halbjährliche Zahnarztbesuch sowie eine zuckerarme Ernährung.
aktualisiert am 11.06.2013