Viele Verbraucher bevorzugen Bio-Produkte unter anderem deshalb, weil sie sie für gesünder halten. Doch im Falle von Bio-Zahnpasta ist das meist nicht der Fall.
Das Ergebnis von Öko-Test in Bezug auf Bio-Zahnpasta ist vernichtend. Achtzig Prozent der 65 getesteten Bio-Zahnpasten für Erwachsene erhielten das Testurteil mangelhaft oder ungenügend. Der Grund: Ein Schutz vor Karies war nicht nachweisbar. Ursache für diesen unzureichenden Kariesschutz ist, dass diesen getesteten Zahnpasten Fluorid fehlt.
13 der getesteten Bio-Zahncremes waren allerdings fluoridhaltig. Und diese 13 Produkte, die unter anderem für kleines Geld in den großen Drogerieketten zu haben sind, wurden mit der Note sehr gut getestet.
Das Fazit des Tests: Eine Zahncreme braucht eine ausreichende Menge Fluorid, um einen wirksamen Kariesschutz zu entfalten. Gemäß den Empfehlungen der Bundeszahnärztekammer zur Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta sollte diese bei Erwachsene mindestens eine Konzentration von 0,10 bis 0,15 Prozent Fluorid enthalten. Eine Zahncreme ohne Fluorid ist für die tägliche Zahnpflege nicht geeignet.
Viele Verbraucher kaufen aber genau diese Fluoridhaltigen Zahncremes nicht, weil sie der Meinung sind, dass Fluorid eine Gesundheitsgefahr darstellt. Unbestritten ist, dass Fluoride in großer Überdosierung für den menschlichen Organismus schädlich sind. Dass man beim Zähneputzen eine solche Überdosierung aufnimmt, ist jedoch nahezu unmöglich. Selbst wenn man täglich bei der Zahnreinigung die Zahncreme komplett verschlucken würde, würde das noch keine Vergiftung nach sich ziehen.
Doch selbst wenn die Bio-Zahnpasta Fluorid enthält, kann sie die bessere Wahl sein als eine herkömmliche Zahncreme, denn viele schädliche Inhaltsstoffe fehlen. So beinhalten Bio-Zahncremes zum Beispiel keine Parabene, die als Konservierungsmittel dienen. Vor allem der antibakteriell wirkende Inhaltsstoff Triclosan gilt als umstritten. In Bio-Zahnpasta ist er nicht enthalten. Auch das in vielen konventionellen Zahnpasten enthaltene Tensid Natriumlaurylsulfat, das im Verdacht steht, die Schleimhäute zu reizen, ist kein Bestandteil einer Bio-Zahncreme.
Aloe Vera hat viele Eigenschaften, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Die Milch der subtropischen Pflanze wirkt unter anderem entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Auch bei der Abwehr von Bakterien kann Aloe Vera punkten. Diese Tatsache macht die Pflanze auch für die Zahnreinigung interessant. Eine indische Studie hat ergeben, dass Zahnpasta mit Aloe Vera Kariesbakterien ebenso wirksam abtöten können wie herkömmliche Zahncremes.
Die Wirksamkeit der Aloe-Vera-Zahncreme ist jedoch stark abhängig von der Qualität des Produkts: Um einen wirksamen Schutz entfalten zu können, muss das Gel aus der Mitte der Pflanze entnommen werden und darf bei der Herstellung nicht zu stark erhitzt oder gefiltert werden. Der Verbraucher muss sich also sehr genau informieren, um sicher zu gehen, dass die Aloe-Vera-Zahncreme auch den gewünschten Kariesschutz gewährleistet.
aktualisiert am 13.02.2021